Montag, 23. Februar 2015

Das Wiedersehen

Eis und Schnee fand ich nicht schön, oje. Nun war ich daraus, oh, welch ein graus. Ich sah mich an, mir wurde warm. Ich hatte noch meine Kleidung an.
Ich spürte wie ich schmolz, weil meine Kleidung viel zu warm für jemanden aus Eis und Schnee schien. Ich schmolz dahin und wurde immer kleiner und kleiner. Wenn ich mir nicht schnell etwas einfallen lassen würde, wäre ich bald gar nicht mehr da, dachte ich. Ob das die Strafe der Eisfee sein sollte als sie meinte "Gebe acht, was du machst – sonst ist es um dich geschehn – du wirst es schon sehen." Wie auch immer, dachte ich, ich wollte nicht als Pfütze auf der Straße enden und schlüpfte schnell aus meinen warmen Klamotten, die mittlerweile viel zu groß für mich geworden waren. Puh, das war gar nicht so einfach aus der Lawine von Kleidung heraus zu gelangen, aber ich schaffte es dennoch.

Da stand ich nun. War ich nun selber zu einem Schneemann geworden, überlegte ich, nein, wohl eher zu einem Eismann. Ich sah mich um... da lächelte mich doch jemand an, der genauso groß war wie ich. Seltsam, dachte ich, denn er schien mir sehr vertraut... "Friedolin!" freute ich mich als ich ihn erkannte "Bist du es wirklich?" Ich rannte stürmisch, mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu und umarmte ihn freudig. "Ach Friedolin, wie schön."


Der kleine Schneemann wirkte auf mich nun gar nicht mehr klein. Mann könnte sagen ich war nur noch einen Kopf größer wie er. Nun hatten wir das gleiche Schicksal. Beide waren wird aus Eis, will sagen Schnee. Da mussten wir uns nun beide vor der Sonne schützen damit wir nicht anfingen zu schmilzen. 



bis die Geschichte weiter geht.



Sonntag, 15. Februar 2015

Eiskristalle im Auge

Ich öffnete das Fenster und sah auf den Bürgersteig hinab. Eine Träne kullerte über mein Gesicht. "Friedolin." rief ich, "Du lebst!"
Die Eisfee guckte mich mit den kleinen Schneemann auf dem Arm böse an und schleuderte mir harte Eiskristalle, die sich auf dem Weg in mein Gesicht, zu einem Schneeball formierten. - Platsch –
Ich konnte nichts mehr sehen. Die Eisfee schien richtig sauer zu sein, denn es kam gleich ein zweiter Schneeball hinterher – Platsch - 

Ich fühlte mich schuldig und rannte hinunter vor das Fenster. Das hatte ich wohl verdient, dachte ich. Ich wischte mir den kalten Schnee aus dem Gesicht. Die Reste des Schnees schmolzen auf meiner warmen Haut und verflüssigten sich. Mehrere Tropfen liefen über mein Gesicht. Ich musste an die Geburt von Friedolin denken. Wie ich litt als ich ihm zwischen meinen warmen Händen versuchte eine Gestalt zu geben - doch die Eisfee riss mich schnell wieder aus meinen Gedanken als ich unten angekommen war sie mich anfuhr: "Lasse nie, nie - einen kleinen Schneemann fallen. Passe auf, auf – ihn auf, denn er ist so unbefangen. Kannst du ihn, ihn – ihn nicht beschützen in der Not. Dann ist er, er – er ist dann bald tot." Ich guckte betreten und hörte der Eisfee weiter zu, die einen Zauberspruch vor sich hin murmelte: "Eisblumen und Kristalle, vereinigt euch jetzt alle. Der Mensch soll werden kalt und weiß, gefroren soll er werden, zu Eis." Sie schleuderte mir Eiskristalle in mein Auge, die sich unglaublich kalt anfühlen. 

Die Kälte breitete sich aus über mein ganzes Gesicht. Die Eisfee sprach: "Iris fascinare de spaie, e humane. Flos glacialis da cor" , sie drehte sich im Kreis und schwor: " Gebe acht, was du machst – sonst ist es um dich geschehen – du wirst es schon sehen." Sie drehte sich immer schneller, es wurde immer heller. Dann ein leises Plopp – da war sie wieder fort.

Ich spürte, wie die Kälte meinen ganzen Körper einnahm. Verstört sah ich auf meine Hand, die sich in Eiskristalle verwandelte und eh ich mich versah war ich ganz aus Eis und Schnee, oweh. 



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Sonntag, 8. Februar 2015

Der Sturz

"Oh, oh.", sagte ich, wie ein kleiner Teletubbie, zu Kitty Cat, die neben mir am Fenster stand. "Pass auf Friedolin!" Ich wusste nicht, ob mich der kleine Schneemann hören würde und klopfte, um meinen Wörtern nachdruck zu verleihen, hektisch an die Fensterscheibe. "Friedolin, pass auf – Du stehst ganz nah am Abgrund!" Meine Stimme wurde ängstlicher: "Friedolin." 
Ich stellte meine Tasse auf die Fensterbank. Kitty Cat schien sich mehr für den, darin befindlichen Kaffee zu interessieren als für Mr.Frost, wie ich aus den Augenwinkeln mitbekam – aber egal. Meine Nase drückte schon fast gegen die Fensterscheibe. Ich klopfte erneut und versuchte den kleinen Schneemann mit meinem Finger darauf hinzuweisen, dass er sich sehr nah am Abgrund befand und wenn er nicht aufpassen würde, stürzte er womöglich noch ab. Und dann geschah das Unglück...

Friedolin erschrak sich durch meinen nervösen Fingerzeig. Er ging einen halben Schritt von mir und meinem Finger weg, während er mir in die Augen schaute. "Friedolin." - mein Herz pochte mir bis zum Hals. Der kleine Schneemann sah über seine Schulter, seine Knie wurden weich. Er sah hinunter in die Tiefe und... fiel. 


Es kam mir vor als würde alles in Zeitlupentempo geschehen, wie in einem schlechten Film, dachte ich. Friedolin schrie: "Aaaah.", während er dem Bürgersteig immer näher kam. Ich konnte ihn von meinem Fenster aus schon nicht mehr sehen. Das war es dann wohl mit dem kleinen Schneemann, dachte ich – den Sturz würde er nicht überleben... und ich war Schuld daran. Tränen schossen mir in die Augen. Wieso habe ich nur an das Fenster geklopft... wieso? 



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Sonntag, 1. Februar 2015

Auf der Fensterbank

Ich dackelte zur Arbeit. Die Wolken am Himmel wurden immer dichter und ich hoffte, dass es bald wieder schneien würde. Der Schneematsch auf den Straßen und Gehwegen war einfach nur grau, grau, grau... und halt matschig - jedenfalls gar nicht nach meinem Geschmack. Auf dem frischen Schnee knirschte es immer so schön beim darüber laufen, auch wenn man es nicht unbedingt an einer viel befahrenen Straße hört, so spürt man es doch unter den Schuhsohlen. Meine Schuhe mochten den Schneematsch auch nicht, jedenfalls weinten sie immer, wenn ich mit ihnen im warmen war – sah jedenfalls so aus, weil dann immer die Salzränder sichtbar wurden, wie bei geflossenen Tränen, nur viel intensiver.

Mein Job war langweilig, wie immer. Ich saß in einem kleinen Büro einer großen Versicherungsagentur am Computer und leitete eingehende Schadensmeldungen an die entsprechenden Sachbearbeiter zur Prüfung weiter. Es war für mich nicht immer leicht meinen inneren Schweinehund zu überwinden um zu meinem Arbeitsplatz zu gehen – und heute schien auch einer dieser Tage zu sein. Ich kam irgendwie nicht wirklich in die Gänge. Erst mal einen Kaffee trinken, dachte ich, das hätte ich doch beinahe vergessen.

Kitty Cat schaute mit mir aus dem Fenster.
Ich hielt die warme Tasse in der Hand und schaute auf dem Weg an meinen Schreibtisch aus dem Fenster. Dicke Schneeflocken sahen meine erfreuten Augen. Ich ging näher an das Fenster und beobachtete, wie sie langsam zu Boden schwebten, als mir plötzlich die Worte der Eisfee in den Sinn kamen... 

"Eisblumen und Kristalle... vereinigt euch jetzt alle. Kommt schnell herbei... gelaufen und werdet zu einem... Schneehaufen." sagte ich leise und zaghaft vor mich hin. Doch dann wurde ich immer lauter und die Wörter gingen immer schneller über meine Lippen: "Zwei Kügelchen sollt ihr nun machen, um Friedolin jetzt zu erschaffen. Ei, ei Kristall, herbei schnell wie der Schall. Herr Frostig braucht eine Gestalt, Eisblumen die sind so kalt. Vereinigt euch hier jetzt zu ihm, fidebum - bum bum sularum. Schaut euch um - da ist er ja." Ich lachte laut: "Friedolin Frostig ist wieder da." Ein heller Schein, kaum zu durchschauen, es blitzte und tat mir weh in meinen Augen. Ich rieb sie sodann, das Licht, es lies nach. Da stand er nun da, auf der Fensterbank. 

Ach welch eine Freude, "Hallo Friedolin, wie schön dich zu sehen.", begrüßte ich ihn. Was ich nur nicht verstand, warum er draußen auf der Fensterbank stand. Da hatte sich wohl ein kleiner Fehler im Zauberspruch eingeschlichen. Hmm... aber egal, nun war er wieder da, mein kleiner Schneemann, hipp, hipp, hurrah. 

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Samstag, 31. Januar 2015

Ob Schneemänner wohl schwarz fahren?

Auf den Weg zur Arbeit fuhr ich mit dem Bus, wie jeden Morgen. Meine Gedanken waren beim kleinen Schneemann. Wie es ihm wohl gerade ergehen würde, dachte ich, ob er sich in einer Art dritten Dimension befand? Ich wusste es nicht. Tot konnte er nicht sein, sonst hätte ihn die Eisfee nicht herzaubern können. Aber wo war er nur?

"Fahrscheine bitte." Der Kontrolleur riss mich aus meinen Gedanken. Die anderen Fahrgäste kramten in ihren Jacken und Taschen wie wild nach ihren Tickets. Ich sah den Kontrolleur nur verträumt an und dachte, was er wohl dazu sagen würde, wenn Friedolin Frostig neben mir sitzen würde...
dürfen Schneemänner überhaupt mit dem Bus fahren?...
ob Schneemänner wohl schwarz fahren können? - das widerspricht sich ja irgendwie :) ...
ob sie wohl überhaupt ein Ticket lösen müssen?
Wenn ja, wie soll ein Schneemann das bezahlen? Ich habe noch nie einen arbeiten gesehen - wie soll er also zu Geld kommen? 


Ich denke mal Friedolin wäre ein dauerhafter Schwarzfahrer, da könnte er sich auch gleich einen Ausweis in schwarz erstellen lassen - dann sehen die Kontrolleure gleich - hier handelt es sich um einen schwarz fahrenden Schneemann :) 

Meine Gedanken überschlugen sich."Ihren Fahrschein bitte." - sprach der Kontrolleur mich ermahnend an. Ich zeigte es ihm – es war natürlich gültig :) Der Kontrolleur lies von mir ab. Ich sah ihm hinterher wie er die anderen Leute weiter kontrollierte und dachte wieder an den kleinen Schneemann...

Was wohl der Kontrolleur dazu sagen würde, wenn Friedolin auf dem warmen Sitz säße und ihn dadurch ein kleines bisschen nass tropfen würde?... Der Kontrolleur sah ja nicht gerade nett aus – aber egal. Friedolin ist ja nicht da und es wäre auch nicht gut, wenn er es wär. Ich erinnere mich nur zu gut daran, wie schnell er schon bei seiner Geburt unter meinen warmen Händen gelitten hatte. Das war wirklich ein Drama – für uns beide.

Die Ansage im Bus ließ verlauten, dass ich aussteigen musste. Jetzt wäre ich beinahe zu weit gefahren. Ich glaube, ich sollte noch einen Kaffee trinken.

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Freitag, 30. Januar 2015

Schock am Morgen

"Hey, guten Morgen, liebe Sonne. Da bist du ja." Ich erwachte durch die winterlichen Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster meine Nasenspitze kitzelte. "Einen seltsamen Traum hatte ich, liebe Sonne. Das glaubst du mir nie im Leben. Da war eine gute Fee... die kam aus dem Nichts und war ganz weiß... nicht heiß. Nein. Kalt - eine Eisfee, die murmelte einen Zauberspruch, oje... den habe ich vergessen, oweh." Die Sonnenstrahlen streichelten mir sanft über mein Haar als wollten sie mich trösten. Dann verschwand die liebe Sonne hinter einer dunklen Wolke. Ich hatte das Gefühl die Sonne wusste etwas über die Eisfee und wollte es mir nicht erzählen. Wie auch immer, ich brauchte erst mal etwas um richtig wach zu werden.
Ich trottete in meine Küche. Auf dem Weg dorthin fuhr ich meinen PC hoch. Ich machte mir einen kräftigen Kaffee und schlürfte ihn, während ich bei facebook guckte, was außer den üblichen Guten Morgen Posts interessantes zu entdecken war.

Liebe Kinder: Bitte NICHT nachmachen!
Ein Schock durchfuhr mich. Immer diese entsetzlichen Gewaltfotos. Und das am frühen Morgen. Da verkaufte doch tatsächlich jemand einen geschmolzenen Schneemann von 2011 an einen Bastler in einem Wasserglas.

Ich fand das gar nicht lustig. Schließlich ist Friedolin gerade erst geschmolzen. Und ich wünschte ihn mir sehnlichst wieder herbei. Immerhin hatten wir ein professionelles Fotoshooting hinter uns. Wir haben uns nie gestritten – nie ist auch nur ein böses Wort zwischen uns gefallen und dann ist er so früh von mir gegangen. Das Leben kann ja so ungerecht sein. Ich scrollte weiter, während ich in meinen Kaffee etwas brabbelte, was ich hier jetzt nicht wiederholen möchte.

Ach du meine Güte. Ich bekam eine Gänsehaut. Vielleicht sollte ich mal meine Freundesliste ausmisten. Also was für Geschmacklosigkeiten heute so zu finden waren, war einfach unglaublich. Und das gar nicht weit entfernt von dem vorherigen Unfug. Was verkauft denn so ein XXX, ups... will sagen Schneemannnichtliebhaber einen Arm für einen Schneemann. Ich guckte ungläubig auf meinen Bildschirm... auch noch mit Ellenbogen. Also das geht ja schon ein wenig zu weit, finde ich...
Du glaubst mir wohl nicht, was? Meinst du ich erfinde so eklige Dinge – nie im Leben würde ich so etwas tun. Google doch danach, dann wirst du es finden. Ich werde hier auf dem Blog bestimmt keinen Link dorthin setzen. Das ist einfach geschmacklos und Punkt. Jetzt will ich mich aber nicht weiter mit solchen Dingen beschäftigen. Ich bin ja froh, dass Friedolin das nicht gesehen hat. Hätte er eins, würde er sich sicherlich im Grab umdrehen.

Mir reichte es. Ich fuhr den PC runter, machte mich fertig und ging zum Bus um zur Arbeit zu fahren..  

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Donnerstag, 29. Januar 2015

Der Zauberspruch

"And the winner ist: Friedolin Frostig." So wünschte ich mir gedanklich schon, würde der beauftragte Schneemann des 2cm große Teddy auf die, extra für die wärmeempfindlichen Schneemänner, mit kalten LED-Scheinwerfern beleuchtete Bühne treten, um den Gewinnernamen des Wettbewerbs zu verkünden. Friedolin sollte von Teddi´s Schneemann auf die Bühne geholt werden und dieser sollte feierlich verkünden: "Herr Frostig ist unser Superstar." Worüber Friedolin sich natürlich freuen würde: "Yeah!" schrie er, stellte ich mir vor.


Friedolin war zwar in Wirklichkeit bereits geschmolzen aber wozu gibt es das Reich der unbegrenzten Fantasie – da lebte er noch weiter, für mich. Das geschossene Foto brauchte unbedingt eine Story und ich begann zu träumen.

"Eisblumen und Kristalle, vereinigt euch jetzt alle. Kommt schnell herbei gelaufen und werdet zu einem Schneehaufen. Zwei Kügelchen sollt ihr nur machen, um Friedolin jetzt zu erschaffen. Ei, ei Kristall, herbei schnell wie der Schall. Herr Frostig braucht eine Gestalt, Eisblumen die sind kalt. Vereinigt euch hier jetzt zu ihm, fidebum - bum sularum." sprach eine Eisfee, die kam aus dem Nichts. "Schaut euch um - da ist er ja. Friedolin Frostig ist wieder da." Ein heller Schein, kaum zu durchschauen, es blitzte und tat mir weh in meinen Augen. Ich rieb sie sodann, das Licht, es lies nach. Da stand er nun da und ich wünschte ihm einen guten Tag – während ich in Ohnmacht viel.

Das war zu viel für mich. Aber der Zauberspruch hatte ihn wieder auferstehen lassen. Ich freute mich, dass er wieder da war und schlief mit einem lächeln im Gesicht weiter bis zum nächsten Tag.  

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Mittwoch, 28. Januar 2015

Der Schneemann erhält einen Namen

Als ich anfing den Text für mein Foto, dass ich auf meiner facebook-Seite hochgeladen hatte um es bei "Teddis makro Abenteuer" zu posten, zu verfassen, wurde der Text immer länger und länger. Ich hatte viel Spaß beim reflektieren und musste beim schreiben selbst über mich und meine Aktion lachen. 
Angst hatte ich nur, dass der Text zum Beschriften für ein hoch geladenes Foto ein wenig zu lang sein könnte, was mich aber nicht vom Schreiben abhielt. Zur Not hätte ich irgendwo einen Blogeintrag geschrieben (und ihr wisst ja wo, >>hier<< grins), den ich verlinkt hätte. Schließlich sollte raus, was raus musste und meine Finger huschten so schnell über die Tastatur, dass ich ihrem Drang unbedingt nachgeben wollte, in der Hoffnung etwas lesenswertes zu produzieren, was vielleicht auch anderen eine kleine Freude macht. 
Lange schon hatte ich nicht mehr an einer Geschichte geschrieben also wurde es scheinbar mal wieder höchste Zeit und ich begann mit den Vorbereitungen dafür.


Also was braucht man um eine Geschichte zu verfassen... einen Titelhelden, genau. Den hatte ich ja schon abgelichtet. Höchste Zeit also, dass mein Schneemännchen einen Namen erhielt... 


Hmmm... 
irgendwas mit Teddy... 
Freddy... 
Cold Daddy, ne... 
Freddy Frost fand ich gut :) 
Freddy Frostig noch besser... 
Friedolin Frostig war perfekt! 

Also war ein Name gefunden. Fein. Lustig, dass ich während ich schrieb den Namen fand und nicht lange überlegen musste. Ich kenne da ja Leute die alles Haarklein abwägen und stundenlang Nachdenken wie etwas am besten sein könnte und so weiter - was aber meine Sache nicht ist, sonst wäre diese Geschichte womöglich nie entstanden und ich würde heute noch nach einem Namen für den kleinen Schneemann suchen oder gar darüber Nachdenken, ob ich überhaupt mit dem Bau des Schneemanns beginnen soll :)

Teddi scheint mein Schneemann gefallen zu haben - ihm wurde mein Name als erster verraten.



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Dienstag, 27. Januar 2015

Geschafft


Ich habe es tatsächlich geschafft :)

So eine schöne Idee dachte ich, als ich in einer Gruppe von dem Fotowettbewerb erfahren habe und machte mich sogleich ans Werk meine Utensilien zusammen zu suchen. Für...

"Teddi's makro Abenteuer" veranstaltet "Teddi's 1. MAKRO-FOTOWETTBEWERB!!!"
Prämiert wird der schönste Makro-Schneemann!
"Voraussetzungen: der Schneemann darf maximal 2 cm groß sein, so wie "Teddi", er muss aus echtem Schnee sein und als Referenz muss ein Maßband mit auf dem Bild sein." Fotos sollen bis zum 15. Februar auf Teddi's Timeline gepostet werden. Das Foto mit den meisten LIKE's erhält ein Teddi-Buch. Bei Gleichstand entscheidet Teddi :)

Das bekomme ich doch hin. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts gutes, es regnete. Mal wieder. Immer Regen, Regen, Regen. Schon zu Ende mit Schnee – schade aber auch. Schnell raus und den restlichen Schnee für mein Projekt sammeln. Ich nahm eine Plastikschale, brachte bei der Gelegenheit gleich meinen Müll raus, und sammelte von einem zusammengefegtem Schneehaufen etwas übrig gebliebene weiße Pracht ein. Und schnell wieder rein – Mistwetter.

Den Schnee packte ich vorübergehend in meine Gefriertruhe. Erst mal alles beisammen haben, dachte ich. Was braucht denn so ein Schneemann, überlegte ich. Eine Mohrrübe für die Nase wäre nicht schlecht. Schaun wir doch mal im Kühlschrank nach. Hm, nix drin – hätte man mal einkaufen gehen müssen :) Wie sieht es denn in der Osterkramkiste aus – da sollte man doch eine finden. Vielleicht auch noch einen Hut – das wäre gar nicht schlecht. Wühl, wühl...
Ne, keine Karotte da. Und einen Hut gab es auch nicht. Pech gehabt. Was könnte man denn sonst als Nase nehmen, überlegte ich, während ich durch meine Wohnung taperte. Orange sollte sie doch sein, die Nase. Oh, was sehen meine Augen denn da schönes - eine getrocknete Orangenscheibe strahlte mich auf der Heizung an. Die ist wenigstens Orange. Die soll es sein.
Mit einem Messer schnitt ich die Orangenschale zu einer Möhre zurecht. Schön. Das wäre geschafft. Auf der Fensterbank entdeckte ich noch schwarze Onyx-Perlen von einem Edelsteinarmband – das eignet sich doch bestimmt gut für die Augen. Gedacht und beiseite gelegt. Auf dem Balkon waren noch diverse vertrocknete Pflanzenteile – die könnte man doch gut als Arme oder Besen verwenden. Auf dem Esstisch lag noch ein rotes Geschenkeband – daraus könnte man ja einen Schal zurecht schneiden. Also im vorbeigehen schnell einkassiert. Ein Maßband fand ich nicht in meiner Kiste mit den Nähutensilien. Dann muss halt ein Zollstock her. Hm, wo ist der nur? Lol, Ordnung ist das halbe Leben, heißt es ja :) Geht nicht auch ein Lineal, dachte ich als ich eins in rosa auf meinem Schreibtisch entdeckte. Ne – das ist rosa. Ihh, das will ick nicht auf meinem Foto. Bleibt mir also nix weiter übrig als die Werkzeugkiste nach dem Zollstock zu durchsuchen. Puh, da ist er ja endlich. Hoffentlich wird der Zollstock auf dem Foto später auch anerkannt, aber so kleinlich wird schon niemand sein. Hab halt kein Maßband da – bin ja kein Nähheini. Egal - Supi, dann sollte ich ja nun alles zusammen haben.

Also den Schnee wieder aus dem Gefrierfach geholt und ab auf den kalten Balkon - brrr. Natürlich nicht ohne Jacke, will mir ja keinen Schnupfen holen :) Also schnell wieder rein, Jacke an und wieder raus. So dann kanns ja losgehen, dachte ich und begann.

Da habe ich mich ja auf was eingelassen... grübelte ich nach den ersten kläglichen Versuchen einen Schneemann in der Größe von 2cm! zu formen. 2cm... ganz schön klein. Wieso nicht 5cm – das ist einfacher. 2cm bekomme ich ja nie hin... ständig schmilzt der Schnee in meinen warmen Händen. Die Augen passen sowieso nicht. Die Nase eh nicht. Und die Arme kann ich auch vergessen. Man gut das ich keinen Hut gefunden habe – der hätte sowieso nicht gepasst... aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es in der Regel auch durch. Also weiter versuchen. Wenigstens einen Hauch von einem Schneemann wollte ich hinbekommen. Irgendwie.

Langsam wurde es dunkel draußen. Jetzt brauchte ich auch noch Licht auf meinem lampenlosen Balkon. Dafür musste mein Tablett herhalten. Da gibt es eine Taschenlampen-App, die eignete sich hervorragend als Beleuchtung. Also mitgenommen auf den Balkon. Das Telefon klingelte, während ich weiter versuchte meinen Schneemann in egal was für eine Form zu bringen, auf meinem Handy ging eine SMS ein, jemand sprach auf meinen Anrufbeantworter - "JETZT NICHT". Ich bau mir einen Schneemann. Jedenfalls versuche ich es, dachte ich... und schon wieder kaputt. Mist.

Ich ging in die Küche und kochte mir einen Kaffee, da erblickte ich das Glas mit kleinem braunem Kandiszucker – das wären doch nette Augen, vielleicht gehen die ja. Vielleicht ja auch als Nase. Gedacht getan....

Nr., ich weiß nicht wie viel, gefühlter 1022 Versuch geschmolzen in meiner Hand, die mittlerweile dadurch nass und kalt war, dachte ich nur, dann mache ich halt einen größeren, der schmilzt ja eh so schnell. Der Kandiszucker verfärbte den Kopf meines Schneemanns leicht gelblich. Bäh, gelber Schnee ist bah – also auch nicht gut. Nehme ich also mini Kieselsteine, die ich vor langer Zeit aus einem Aquarium in meine Blumen als Verdunstungsschutz gekippt hatte. Na endlich, das ging ganz gut und war auch noch Stilvoll. Als Mund nahm ich ein vertrocknetes Etwas. Die Nase schnitt ich aus vertrockneter Clematis und noch den Schal umgehangen. Von dem geplanten Besen verabschiedete ich mich. Der Kopf fiel mir noch einige male ab, ähm natürlich der von meinem Schneemann und immer wieder setzte ich ihn geduldig auf seinen Körper. Passt.

Es passt! - Atemstillstand... nur nicht atmen, sonst fällt er wieder ab, dachte ich. Puh... ausatmen musste ich natürlich auch irgendwann. Ich achtete aber darauf, dass ich nicht in Richtung Schneemann atmete :) Und der Schneemann schmolz weiter. Ich stellte ihn auf den Balkontisch (der könnte auch mal wieder geputzt werden) und er schmolz weiter. Obwohl nicht in meiner Hand, er schmolz. Gleich sollte er die perfekte Größe haben, hurrah.

Schnell die Camera geholt und den restlichen übrig gebliebenen Schnee als Dekoration hingeklatscht. Hinter die kleinen Schneeberge stellte ich das Tablett und stellte farbige Beleuchtung ein. Nach etlichen Versuchen meinen Schneemann mit Blitz zu fotografieren – die Nachbarn dachten sich bestimmt ihren Teil als sie an meinem Balkon vorbei gingen, aber egal, holte ich noch eine zusätzliche weiße LED-Beleuchtung und versuchte den Schneemann in ein gutes Licht zu rücken - und er schmolz weiter.
Ja, geht doch. Optimale Größe, optimales Licht. Den Blitz fand ich doof und stellte ihn wieder aus. Den LED-Spot drehte ich in verschiedene Positionen und knipste immer wieder den Schneemann, sah mittlerweile auf meinem Balkontisch aus wie ein kleines Fotostudio.

Geschafft. Endlich war ich mit den Bildern zufrieden und konnte die Fotoaktion beenden. Das Ergebnis guckte ich mir am PC an und war happy. Der Schneemann ist wohl weiter geschmolzen – er hatte seinen Zweck erfüllt, machs gut. Dein Foto jedoch bleibt für immer. Denn ich werde es hochladen ins Internet – und was da einmal ist, bleibt :)

Ich weiß ja nicht, ob ich mit dem Schneemannbau angefangen hätte, wenn ich gewusst hätte was da auf mich zukommt... das Ergebnis jedoch gefällt mir. Ich hoffe dir auch :) Wenn ja, klicke doch bitte >>hier<< auf auf gefällt mir - Dankeschön



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